CampusSource Award und Tagung

Bernadette Fritzsch, April 13, 2022


Gemeinsam mit dem campusSOURCE e.V. und dem Helmholtz Open Science Office haben wir als de-RSE e.V. einen Preis ausgelobt, um Forschungssoftware sichtbarer zu machen. Aufgerufen für eine Einreichung waren Personen und Teams, die mit ihrer Arbeit wesentliche Beiträge zur Unterstützung von wissenschaftlich Arbeitenden leisten, die Forschungssoftware entwickeln und so neue und innovative Forschungssoftware ermöglichen. Die Resonanz war sehr groß und die Bandbreite der Einreichungen ebenso. Daher fiel es der Jury, in der auch wir vom Verein mitwirkten, nicht leicht, eine Auswahl zu treffen. Am 17. März 2022 war es dann soweit - im Rahmen der campusSOURCE Tagung wurden die Preisträger ausgezeichnet und sie konnten ihre Projekte vorstellen.

Der 1. Preis mit einem Preisgeld in Höhe von 10.000 € ging an “best-practice programming templates with cookietemple”, vertreten durch Lukas Heumos, Philipp Ehmele und Tobias Langes vom Helmholtz Zentrum München. Mit der Sammlung von best-practice programming templates wird auch unerfahrenen Nutzern ein schneller Start in die Implementierung von Forschungssoftware ermöglicht.

Mit dem 2. Preis (Preisgeld 5.000 €) wurde “Das Citation File Format (CFF): Forschungssoftware zitierbar machen” ausgezeichnet, das von Stephan Druskat vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt eingereicht wurde. Mit der Spezifikation dieses Formats für Softwarezitationsmetadaten und der Bereitstellung einer Implementierung und des dazugehörigen Toolings werden Forschende zur korrekten Zitierung von Softwareprojekten und -versionen befähigt, so dass Entwickler:innen von Forschungssoftware die ihnen zustehende Anerkennung erhalten können.

Die zwei 3. Preise mit einem Preisgeld in Höhe von jeweils 2.000 € wurden verliehen an “SURESOFT: Ein Ansatz für nachhaltige Softwareentwicklung in der Wissenschaft”, vertreten durch Jan Linxweiler und sein Team an der Technischen Universität Braunschweig, und für die Arbeit mit und für RSEs durch Benjamin Fuchs am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, beschrieben in der Einreichung “Programmieren und Mehr: Erfahrungen mit der Entstehung von research software engineering”. Außerdem gab es noch einen Sonderpreis für besonderes studentisches Engagement, der an Jonas Hagenberg und Linda Dieckmann vom Max-Planck-Institut für Psychiatrie für ihre Initiative “Der Codeclub am Max-Planck-Institut für Psychiatrie” ging.

Weitere Informationen zu den ausgezeichneten Projekten findet Ihr unter campusSource Award Gewinner, wo auch die Vorträge der Preisträger:innen verlinkt sind. Es lohnt sich auf jeden Fall reinzuschauen - vielleicht gibt es ja auch Anregungen für die Nachnutzung bei der eigenen Arbeit.

Herzlichen Glückwunsch nochmals an alle Preisträger:innen!

Die von der Fernuni Hagen ausgerichtete campusSOURCE Tagung 2022 bot neben der Vorstellung der ausgezeichneten Projekte auch noch weitere Vorträge, die ein breites Spektrum umfassten. So gab es zum BMBF Projekt der Nationalen (Open Source) (Meta-)Bildungsplattform Deutschland von Jan Renz (BMBF) Informationen über den Status und weiteren Verlauf.
Gerd Kortemeyer (ETH Zürich) referierte über die Bedeutung der Nutzer-Selbst-Souveränität (SSI) in Lehr- und Lernsystemen. Ich konnte in meinem Vortrag einige Gedanken zu Diversität im Bereich der Entwicklung von Forschungssoftware und der Sichtbarkeit von Frauen vorstellen. Mein Fazit möchte ich hier wiederholen - wir alle können dazu beitragen, den vorhandenen Gender Gap zu verringern. Durch (selbst-)kritische Reflexion des eigenen Verhaltens und des oft unbewussten Gender Bias können mehr Frauen ermutigt werden, in den Entwicklerteams ihren Beitrag für Forschungssoftware zu leisten ganz im Sinne des Slogans “Better Software - Better Research”.

  Alle Beiträge sind unter campusSOURCE Frühjahrstagung abrufbar.