Frank Löffler, April 25, 2023
Seit 2019 sollte es jedes Jahr mindestens ein größeres de-RSE-Treffen geben. Aufgrund der Pandemie vergingen jedoch vier Jahre, ehe sich dieses Jahr die Gemeinschaft wieder persönlich treffen konnte.
Ende Februar kamen in Paderborn, passenderweise im Heinz Nixdorf MuseumsForum, an die 150 RSEs zur deRSE23-Konferenz zusammen. Das Themenfeld war naturgemäß sehr breit: von Software- und Communitymanagement, Softwarelizenzen, über Automatisierung bis hin zu künstlicher Intelligenz in der Musik. Wer selbst davon noch nicht genug bekam, konnte auch noch an der im Anschluss stattfindenden Software-Engineering Konferenz SE-23 teilnehmen, mit der die de-RSE23-Organisation kollaborierte.
Die Konferenz wurde am ersten Tag mit einer Keynote “Engineering Software Ergonomics” von Reinhard Keil eröffnet, in der die Teilnehmenden auf nicht-technische, aber eben auch wichtige Eigenschaften von Software und deren Entwicklung eingestimmt wurden. In drei parallelen Sessions wurden bis zur Postersession am Abend Projekte und Communities vorgestellt und Zukunftspläne und -vorstellungen diskutiert. Während der gut besuchten Poster- und Demosession wurde der Young RSE Award vergeben, der dieses Mal an Yudong Sun ging, gleichzeitig aber auch die Arbeit aller jungen Teilnehmenden hervorheben sollte. Der Tag klang mit dem Konferenzdinner aus, dessen Ende um 22 Uhr noch lange nicht ein Ende der Diskussionen bedeutete. So manch eine/r kam erst einiges nach Mitternacht zurück im Hotel an, um gleich 9 Uhr am nächsten Tag die zweite Keynote nicht zu verpassen.
Diesmal wurden den RSEs die Vorzüge der AWS Cloud und vor allem dessen Development Kit nahegelegt, bevor es mit Themen wie eben Cloud Technologies, aber auch Software Management Plänen bis hin zu Musicology in parallelen Sessions bis in den Nachmittag weiterging. Offiziell war damit am frühen Abend die de-RSE23 zu Ende.
Mehr als die Hälfte der Teilnehmenden, und damit weit mehr als erwartet, nahm das Angebot eines dritten Tages wahr, an dem weniger Vorträge, sondern eher Workshops auf dem Programm standen. Hier trafen sich RSE-nahe Communities wie die Software Carpentries und die Allianzinitiative. Es wurde an einem Text über die Einrichtung von RSE-Gruppen an Forschungsstätten in Deutschland gearbeitet. Auch Themen wie Schulungen und Dokumentation im RSE-Umfeld standen auf dem Programm. Für viele hieß es dann am späten Mittwochnachmittag, die Heimreise anzutreten, nach drei aufregenden, interessanten, kommunikationsreichen aber auch langen und auslaugenden Tagen.
Da die drei Tage jedoch wie so oft bei Weitem nicht ausreichten, um alles zu diskutieren oder an allen Themen zu arbeiten, die im RSE-Umfeld interessant sind, gibt es 2023 eine weitere Gelegenheit dazu, und diesmal sogar mit noch mehr Gelegenheit, sich auszutauschen und an konkreten Projekten zusammenzuarbeiten. Genau dafür werden vom 26. bis zum 29. September ein zweites Mal dieses Jahr RSEs zusammenkommen, diesmal zur un-deRSE23 Unkonferenz auf den Dornburger Schlössern bei Jena. Im Gegensatz zur de-RSE23 stehen hier vor allem Workshops und Diskussionsrunden im Vordergrund, deren Themen die Teilnehmenden selbst bestimmen: teilweise vorher, teilweise erst dort. Die Anzahl der Teilnehmenden ist aufgrund der Schlossgröße begrenzt, wer also dabei sein möchte, sollte sich so bald wie möglich jetzt schon einbringen.
deRSE23 in Zahlen:
Material: